Die WHO erkennt Burnout als Faktor an, der die Gesundheit beeinträchtigen kann!



Die Burnout Betroffenheit nahm in den letzten Jahren sehr stark zu. Nun hat die WHO reagiert und Burnout als Faktor eingestuft, der die Gesundheit beeinträchtigen kann.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun Burnout als einen Faktor eingestuft, der die Gesundheit beeinträchtigen kann. Das Gefühl des Ausgebranntsein resultiere aus chronischem Stress am Arbeitsplatz, der unter anderem zu einer negativen Einstellung zum Job und geringerer Leistungskraft führen könne, lautet ein Teil der nun neuen WHO-Definition.

Burnout sei bisher ohne Definition berücksichtigt gewesen. Jetzt sei er mit dieser Beschreibung im Katalog der 55.000 Krankheiten, Symptome und Verletzungsursachen aufgelistet, sagte ein Sprecher am Dienstag.

Ulrike Ditz & Patrick Wind im Gespräch mit Staatsministerin Kerstin Schreyer

Wirtschaftssenatorin Ulrike Ditz gründete im Januar 2015 gemeinsam mit Patrick Wind die Initiative Burnout-Netzwerk, das Hilfesuchenden & gesundheitsbewussten Menschen Ansprechpartner im gesamten deutschsprachigen Raum in der Burnout- & Stressprävention bietet. 

Als Gründer der Initiative Burnout-Netzwerk hatten Sie nun ein intensives Gespräch bei Kerstin Schreyer, MdL, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales um mit ihr im Ministerium über die Burnout- & Depressionsbetroffenheit in unserer Gesellschaft sowie über das betriebliche Gesundheitsmanagement in der Wirtschaft zu sprechen.

In diesem Gespräch haben Sie der Staatsministerin die Inititative Burnout-Netzwerk vorgestellt und über Hilfsangebote gesprochen die vom Bayerischen Staatsministerium für Familien & Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.

Staatsministerin Schreyer sieht ein breites und gutes Spektrum an Hilfsangeboten, das im Hinblick auf die immer größere Herausforderung der Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft noch breiter kommuniziert werden müsste.
Ulrike Ditz & Patrick Wind setzen sich seit Jahren intensiv dafür präventive Angebote zur Stressreduktion zu schaffen

Was ist ein Burnout

Beim Burn out – Syndrom treffen körperliche und seelische Störungen zusammen, sodass ein typisches Bild des Ausgebranntseins und der emotionalen Leere entsteht.

Normale Aufgaben des Alltags werden zur Belastung, man findet keine Entspannung und innere Ruhe. Schlafstörung und Rückzug aus dem sozialen Umfeld sind die wichtigsten Symptome des Burnout – Syndroms. Immer mehr Arbeitnehmer schlucken Aufputschmittel um den Anforderungen der Arbeitgeber gerecht zu werden. Das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden ist hoch.

Das Burn out – Syndrom ist für Betroffene eine enorme Belastung, sie sehen keinen Ausweg aus dem Hamsterrad aus Überforderung und Selbstvorwürfen. Spätesten jetzt sollte jeder Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Hilfe von außen zu suchen, ist ein wichtiger erster Schritt.

Daten und Fakten zur psychischen Gesundheit

  • 2011 wurden bundesweit 59,2 Mio. Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen registriert. Das ist ein Anstieg um mehr als 80 Prozent in den letzten 15 Jahren.
  • Bis zu 13 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland sind nach Schätzungen von Gesundheitsexperten und Krankenkassen von Burnout betroffen
  • Fast zehn Millionen Tage waren Erwerbstätige wegen Burnout-Symptomen in 2010 krankgeschrieben. Das heißt: Rund 40.000 Arbeitskräfte fehlten über das ganze Jahr im Büro oder an der Werkbank, weil sie sich ausgebrannt fühlten.
  • Ein Burnout verursacht nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Schnitt 30,4 Krankheitstage pro Jahr.
  • 20% aller Erwerbstätigen erleben Burnout-ähnliche Phasen = jeder 5.
  • Bereits jeder fünfte Arbeitnehmer leidet unter gesundheitlichen Stressfolgen – von Schlafstörungen bis zum Herzinfarkt.
  • Jeder dritte Berufstätige arbeitet am Limit und fühlt sich stark erschöpft oder gar ausgebrannt.
  • Fachleute beziffern den Produktionsausfallkosten und verlorene Bruttowertschöpfung in Deutschland auf rund 71 Milliarden Euro.
  • 41 Prozent aller Neuzugänge zur Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit waren auf psychische Störungen zurückzuführen.
  • Psychische Belastungen sind damit inzwischen Ursache Nummer eins für Frühverrentungen. Das Durchschnittsalter lag bei 48,3 Jahren.


Quelle: TK Gesundheitsreport & KKH-Allianz & WHO & Stressreport Deutschland 2012


Korrektur: In einer vorherigen Fassung dieses Artikels war davon die Rede, dass die WHO Burnout als Krankheit anerkannt habe. Dem ist nicht so. Die WHO hatte zunächst im Falle von Burnout von einer Krankheit gesprochen, diese Angaben inzwischen aber präzisiert. Viele Medienstellen haben die Fehlinterpretation im laufe des heutigen Tages veröffentlicht und nun die Falschmeldung korrigiert.

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