Barfuss durch Deutschland Tag 16



Tag 16 von Herrn Prof h.c Frank Jester ( Arzt, Zahnarzt & Buchautor) auf seiner Barfuss-Tour durch Deutschland von Hamburg bis zum Bodensee.
Nachfolgend berichtet Herr Prof. h.c Jester von seinen Erlebnissen.
www.barfussdeutschland.de
Nachdem ich noch ein nettes Gespräch beim Frühstück hatte, verabschiedete ich mich vom Hotel "Bebras Hessischer Hof" und von Bebra mit den herzlichen und netten Menschen dort.
Dem Fuldaradweg R1 folgend, führte es mich am Breitenbacher See vorbei, in dem ich kurzerhand meine Füße badete, während so mancher Wohnmobilist noch seelig in seinem Heim auf Rädern schlummerte.
Ausgedehnte Auwiesen ließen es sich gut angehen an diesem Morgen. Genüsslich schlurfte ich durch das nasse Gras im Wechsel mit dem asphaltenen Radweg. Doch der Tag sollte es noch in sich haben.
Meine Karten-App wollte mich im Modus "Zu Fuß" auf die Kraftfahrstraße B27 führen. So blieb nur ein Alternativweg durch den Wald. Der allerdings im zickzack verlief, woraufhin ich die Geländegängigkeit meiner Füße testete und querwaldein ging. Dass bisher alles gut verlief, führe ich auf die tägliche Pflege meiner Fußsohle mit Hirschtalg der Firma "avitale" zurück - Danke.
Nach so mancher Unwegsamkeit kam ich dann in Bad Hersfeld an, die den Titel "Bad" nur noch ihrer Historie zu verdanken hat. Zeitgemäß scheint das nicht mehr zu sein bei einer Dominanz von Industrie, LKW-Lärm, verschmutzten Fuß- und Radwegen, schlechter Luft und Beschilderung. Umso froher war ich, als ich diese Stadt hinter mich ließ. Der Ausgleich folgte recht bald: 5 km durch herrlichstem Wald. Das Gehen über Kies und Stöcker gestaltete sich zwar langsamer, dafür war es aber umso erholsamer und gedankenreicher, bis ich meinen Zielort Dittlofrod erreichte, wo das nächste Problem auf mich wartete!
Die mir vor zwei Wochen zugesagte Privatunterkunft hätte sich "erledigt" so schon die am Vormittag getroffene Aussage des Herrn F.
Dennoch ging ich zu dem Haus Nr. 4, um mir den Mann anzuschauen, der sein Wort nicht hielt - interessant!
Mehrere Personen im Ort befragt, gab es nichts, wo ich hätte nächtigen können. Wo noch im Göttinger Raum die Menschen mehr als hilfsbereit waren, spürte ich hier das genaue Gegenteil. Kein Gasthof, kein Laden, keine Pension und kein Pastor, trotz Kirche. Also beschloss ich, weiter in Richtung Fulda zu gehen und damit meine heutige Gehstrecke zu verlängern. Der Handyempfang und damit meine Navigationsfähigkeit hörte auf. Die Nacht brach herein...

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